Spielbericht von Lippe-kick
(hk). Die Rückkehr von Thorsten Schmiech an seine ehemalige Wirkungsstätte wird zu einer Triumph-Fahrt. Der Türkische SV Horn gewinnt beim TuRa Heiden mit 8:2. Die Heidener treten mit einer wahren Rumpf-Elf an, müssen sogar acht Ausfälle verkraften, können diese leistungsmäßig nicht adäquat ersetzen. In allerbester Laune erklärt der siegreiche Coach nach dem Spiel via Lippe-Kick: „Wir sind heute mit dem Ergebnis natürlich sehr zufrieden. Die Jungs haben viel von dem, was wir uns vorgenommen haben, umsetzen können und immer wieder geduldig, aber auch zielstrebig den Torabschluss gesucht.“
Von Henning Klefisch
Dass die Heidener in dieser Formation keinen ebenbürtigen Kontrahenten darstellen können, ist für den Ex-TuRa-Trainer nicht allzu verwunderlich. 17 Minuten sind an der Rotenberg-Kampfbahn gespielt und Horn führt nach Toren von Cihat Keles (10. Min.) und Milcan Colak (17. Min.) bereits mit 2:0. In beiden Fällen profitieren die Gäste von Individual-Patzern der Heidener, die eine herzliche Offerte für das lustige Toreschießen aussprechen. Mehmet Yavuz freut sich nach 42 Minuten über sehr viel Freiraum, schießt zum 3:0 für den Bezirksliga-Absteiger ein. Als TuRa-Trainer Thorsten Geffers eine Minute vor dem Seitenwechsel zum 1:3 verkürzt, kehrt die Hoffnung zurück, fällt dieses Tor doch zum psychologisch so wichtigen Zeitpunkt unmittelbar vor dem Kabinengang. Bitter für die Heidener: „Doch Horn machte kurzen Prozess und nutzte unsere Schwächen eiskalt aus.“ Was er konkret meint: Colak (47., 81. Min.), Keles (67. Min.), Oguzhan Keles (83. Min.) und Marvin Scholten (per Eigentor; 86. Min.) sorgen für den klaren Erfolg. Hendrik Böke erzielt eine Viertelstunde vor dem Abpfiff das 2:5.
„Wir entwickeln uns weiter Stück für Stück“
Geffers hat die Mankos im eigenen Spiel erkannt: „Durch die Ausfälle fehlt es halt nicht nur an der Quantität, sondern vor allem fehlt mit den Verletzten auch ganz viel Qualität im Spiel.“ Der Wunsch ist nicht unbegründet, dass in den folgenden 14 Tagen einige Akteure dem Lazarett entfliehen und in den spieltauglichen Zustand zurückkehren. „Dann“, gibt sich Geffers in diesem Fall zuversichtlich, „finden wir auch wieder zurück in die Erfolgsspur.“ Schmiech vermisst bei seinem Team die Reife, die Abgeklärtheit in den eigenen Aktionen, versteht er nicht, warum bei einer solch deutlichen Führung nicht souveräner gespielt wird. Seine Vermutung: „Ich glaube aber, dass wir uns weiter Stück für Stück entwickeln und nach dem Umbruch zu Saisonbeginn immer mehr Automatismen entwickeln, die heute schon gut zu sehen waren.“ Einen Bärendienst hat TSV-Torhüter Mehmet Can Akim seinem Team erwiesen. Beim allzu deutlichen 8:2 spielt er reflexartig außerhalb des eigenen Strafraums die Kugel mit der Hand, kassiert vom guten Referee Garrit Kniepkamp dafür folgerichtig die rote Karte. „Da dürfen wir zukünftig noch etwas cleverer werden“, ist das Verständnis für Schmiech groß. Was aber eindeutig beim Horner-Coach überwiegt: „Trotzdem ist das für uns heute ein fast perfekter Tag und dem TuRa wünsche ich eine schnelle Genesung der Verletzten und eine erfolgreiche weitere Saison!“
Fazit: Ein verdienter Sieg für den Türkischen SV Horn, das steht völlig außer Frage. Die Eggekicker spielen es aber nicht im Stile einer Spitzenmannschaft herunter, kassieren einen völlig unnötigen Platzverweis, ebenso zwei Gegentore. Trotz der klaren Überlegenheit fehlt dem Gast die nötige Coolness in wichtigen Situationen.
Tore:
0:1 Cihat Keles (10. Min.)
0:2 Milcan Colak (17. Min.)
0:3 Mehmet Yavuz (42. Min.)
1:3 Thorsten Geffers (44. Min.)
1:4 Milcan Colak (47. Min.)
1:5 Cihat Keles (67. Min.)
2:5 Hendrik Böke (75. Min.)
2:6 Milcan Colak (81. Min.)
2:7 Oguzhan Keles (83. Min.)
2:8 Marvin Scholten (per Elfmeter; 86. Min.)