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17.1.2017 LZ Finale Runde: TSV Horn belegt Platz 2. |
22.1.2017 Sonntag Lipperland Halle Lemgo
10:18 Uhr SV Werl-Aspe - TSV Horn 1:3
13:00 Uhr FC Augustdorf - TSV Horn 1:313:54 Uhr TSV Horn - SG Hiddessen-Heidenoldendorf 4:2Halbfinale TSV Horn - RSV Barntrup 4:3Finale TSV Horn - Post TSV Detmold 4:7 Bericht Lippekick.de
Im lippischen Hallenfußball hat der Post TSV Detmold einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er das Maß aller Dinge darstellt. Ein starker TSV Horn wird über zweimal zehn Minuten in einem kurzweiligen Endspiel mit 6:4 bezwungen. Bei den Residenzlern funktioniert vieles wie ein Schweizer-Uhrwerk. Ein Rädchen greift in das andere. Die technische Klasse, gepaart mit der Eingespieltheit der Post TSV-Kicker, ist beachtlich und nur schwer für den Gegner zu bändigen.Auch im großen Finale vor rund 3300 Zuschauern im Handballtempel zu Lemgo beweist der Titelverteidiger einen kühlen Kopf und ein heißes Herz. Christian Schiprowski und Enis Cömert bringen die "Grundmänner" mit 2:0 in Führung, doch die Horner beweisen eine beachtliche Moral, verkürzen durch Volkan Coban auf 1:2. Bei zwei möglichen Handspielen entscheidet der umsichtige Referee Timo Franz-Sauerbier jeweils richtig. Auf Anfrage von Lippe-Kick begründet Sauerbier seine Entscheidung: "Das erste Handspiel auf der Torlinie war kein Handspiel, definitiv nicht. Das habe ich auch gesehen. Das zweite Handspiel konnte ich nicht sehen, weil jemand dazwischen stand. Eventuell pfeifbar meinte man, aber Absicht war auch hier nicht erkennbar, daher war kein Pfiff auch in Ordnung." Zugleich liefert er auch frei Haus eine interessante Regelkunde: "Die vielen Amateure denken ja auch gleich immer Ball an der Hand, Handspiel! Das ist aber falsch: Absicht, kurze Distanz angeschossen, kann keine Absicht sein, Vorteil aus dem Handspiel ziehen, ist Hand, die unnatürliche Körperhaltung ist Hand. Das sind die Faktoren." Danach nutzt Post TSV Detmold die Lücken der anstürmenden TSV-Kicker und kann nach einem Weitschusstor von Philip Wichmann und einem Treffer aus kurzer Distanz von Johann Felker auf 4:1 erhöhen. Eine Slapstickeinlage liefert der Horner-Neuzugang Ferdinand Lange, der nach einigen Kabinettstückchen den Ball auf seinen Torwart Cihat Keles zurückspielen möchte, offenbar aber nicht auf dem Schirm hat, dass dieser nicht vor seinem Tor steht. Mutterseelenallein rollt die Kugel in das verwaiste Horner-Gehäuse zum 5:1. Für Keles "hatte Ferdi Pech", er ärgert sich aber auch über eine eigene Situation im Endspiel, wo er eine hervorragende Situation vergibt, in der er "zu hektisch abgeschlossen hat." Beachtlich ist der Charakter der Spieler von Chefcoach Sedat Akcay, die nach einem Doppelschlag des an diesem Tag überaus agilen Mesut Demir auf 3:5 verkürzen. Coban kann sogar den vierten Treffer für die nie aufgebenden Horner markieren, die von ihrem Antreiber Serkan Cabuk profitieren, der seine Gegenspieler teils auf dem Bierdeckel ausspielt und mit seiner brillanten Technik Räume für seine Mitspieler schafft. Post TSV-Abwehrmann Tim Smithen spricht in diesem Zusammenhang von "unglücklichen Gegentoren" und meint damit, dass sich beim zweiten Horner-Treffer die Abwehr zu leicht ausspielen lässt, beim Tor Nummer drei der Schiedsrichter angeschossen wird, wodurch Karaman den nötigen Platz bekommt und auf Demir spielt, der das Zuspiel mit einem Treffer krönt. Beim Coban-Tor schläft Enis Cömert und lässt seinen Gegenspieler im Rücken davonlaufen. Christoph Rüschenpöhler agiert als Partycrasher und kann mit seinem Treffer zum 6:4-Endstand den Deckel auf diese Partie draufmachen. Smithen spekuliert: "Wir haben in dieser Phase den Gegner vielleicht zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Gerade in der kurzen Zeit in der Halle muss man immer konzentriert sein." Und so fühlen sich die Post TSV-Kicker für einen kurzen Moment wie im falschen Film: "Nach dem 4:5 und noch zweieinhalb Minuten Spielzeit haben wir gedacht: Was ist denn hier los? Die haben nichts zu verlieren und haben das Momentum auf ihrer Seite gehabt." Aus seiner Gefühlswelt macht er überhaupt kein Geheimnis und spricht von einem "wieder genialem Gefühl." So ist der dritte Titel in Serie "noch ein ganzes Stück geiler", eben, weil "so viele starke Teams dabei sind." Auch deshalb wird es "nicht selbstverständlich sein, dass man in jedem Jahr den großen Coup landet, glaubt Smithen, der im Vergleich zum letzten Jahr, wo man im Finale einen Kantersieg gegen den TuS Kachtenhausen (5:1) eingefahren hat, einen erheblichen Unterschied beobachtet. Im Gegensatz zur letzten Endrunde ist diese nun "etwas Besonderes" gewesen, immerhin habe man es mit einer "absoluten Todesgruppe" zu tun bekommen. TSV Horn-Manager Ender Ünal erklärt nach dem Spiel: "Es ist immer für einen Fußballer schlimm im Finale zu verlieren, aber dennoch bin ich stolz auf meine Jungs. Ich gratuliere dem Post TSV recht herzlich zum Sieg." Über diesen freut sich Tim Smithen ganz besonders. Auf die Frage, was letztlich der Schlüssel zum Erfolg gewesen ist, verrät der Defensivspezialist, dass seine Mannschaft "sehr gut verteidigt und den gegnerischen Torwart unter Druck gesetzt habe." Garniert ist diese Spielweise mit der "mannschaftlichen Geschlossenheit und dem Willen." Vorab ist der Horner-Keeper Cihat Keles beobachtet worden und so wusste man, dass er zu einem schnellen Ballverlust gezwungen werden muss, um zum eigenen Erfolg zu kommen. "Diese Horner-Taktik birgt ein gewisses Risiko. Wir haben das routiniert heruntergespielt", so Smithen, der dies nicht ohne Stolz klarstellt. Auf Dauer hat sich der chronisch ehrgeizige Smithen zum Ziel gesetzt: "Wir wollen uns nach Möglichkeit, so stark und so viel von der Konkurrenz absetzen, wie es geht. Wir lieben dieses Highlight und beweisen dies auch wirklich jedes Jahr." In seiner Einschätzung hat er sich ein wenig getäuscht, denn dem unterlegenen Halbfinalisten RSV Barntrup hätte er im Vergleich zum TSV Horn "mehr zugetraut." Dennoch lobt er die Eggekicker: "Der TSV hat es stark gemacht, absoluten Respekt vor dieser Leistung." Cihat Keles zieht folgendes Resümee: "Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass wir ein super Turnier gespielt haben, mit einer riskanten Spielweise, aber dennoch ziemlich erfolgreich." So habe dieser Tag in der Lipperlandhalle "Spaß gemacht und vor allem gegen die ganze Kritik von der Zwischenrunde haben wir heute fußballerisch und vom Verhalten her die richtige Antwort gegeben", ist ihm genau dies ausgesprochen wichtig. Seine Premiere als Torwart im Seniorenbereich bezeichnet er als "ganz in Ordnung." Für seinen Manager Ünal besitzt auch eine Sache eine hohe Bedeutung: "Ich hoffe, dass der TSV Horn und Post TSV Detmold nächstes Jahr das Finale in der Lipperlandhalle austragen dürfen. Wir wollen uns gemeinsam für diese Aufgabe mit Stolz bewerben", kündigt er bei Lippe-Kick an. Zum besten Keeper ist Andreas Wiens vom SC Bad Salzuflen gewählt worden, der deutsche Futsal-Nationalspieler Christoph Rüschenpöhler hat sich den Titel als bester Kicker und der viermal erfolgreiche Vereinskamerad Christian Schiprowski (nach Losentscheid) den als bester Torschütze sichern können. FOTO Quelle Lippesche Landeszeitung und eigene Fotos
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