Die Bezirksligisten setzen sich durch

Lippe Kick.de

(rb). Die Nachmittagsgruppe in Horn galt im Vorfeld mit Recht als "Todesgruppe”: Zwei Bezirksligisten, ein ambitionierter A-Ligist und ein nicht zu unterschätzender Klub aus der Kreisliga B tummelten sich in der Staffel, die am Ende aber keine Überraschungen bot.

Dieser Trend sollte sich schon früh abzeichnen, als der TuS Horn-Bad Meinberg das Geschehen mit einem souveränen 8:0 über den TuS Holzhausen/Externsteine eröffnete. Das Duell der Bezirksligisten stand unmittelbar danach auf dem Programm und bot den Zuschauern hochklassigen Hallenfussball. Die Residenzler gingen schnell mit 3:0 in Führung und ließen sich diese nicht mehr nehmen. Zwar verkürzte der TSV kurz vor Schluss auf 3:2, im Gegenzug vollendete Tim Smithen aber einen Konter zum 4:2-Endstand.

4:2 lautete auch das Ergebnis im Horner Derby, das der TSV gegen den TuS für sich entschied. Lange war die Partie ausgeglichen, mit einer starken Phase in der Mitte der hitzigen Partie erarbeitete der Bezirksligist sich aber den entscheidenden Vorsprung. Keine Mühe hatte anschließend der Post TSV Detmold, der sich gegen den TuS Holzhausen/Externsteine in Torlaune präsentierte, 7:0 der Endstand.

Für den B-Ligisten kam es noch dicker: "Jungs, wir brauchen Tore!”, lautete die klare Ansage von der Bank des TSV Horn, der den Erfolg des TuS gegen den gleichen Gegner übertrumpfen wollte. Die Horner spielten entsprechend druckvoll, verpassten ihr Ziel beim 2:7 aber und mussten so hoffen, dass der TuS Horn-Bad Meinberg nicht gegen Post Detmold gewinnen würde. Die Residenzler aber erledigten ihre Aufgabe sehr sicher und ließen sich beim 3:1-Sieg auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich nicht aus der Ruhe bringen.

Der Gruppensieg mit einer makellosen Bilanz war der verdiente Lohn für den Post TSV, sodass auch Abwehrmann Tim Smithen "sehr zufrieden” war. "Wir waren uns voll bewusst, dass es eine Knallergruppe ist, aber wir haben uns darauf gefreut”, so Smithen. In den einzelnen Partien erkannte er dennoch Dinge, die man noch verbessern kann. Etwa gegen den TSV Horn habe man "zügig geführt und hatten das Ruder in der Hand, dann sind wir etwas nachlässig geworden und Horn war im Aufschwung. Der Sieg war aber zu keiner Zeit gefährdet. Wenn man uns etwas ankreiden kann, ist es die Chancenverwertung.” Die Quote vorm Tor sollte die Residenzler den Nachmittag über beschäftigen, denn auch gegen Holzhausen hätte man "mehr Tore machen müssen”, forderte Smithen. "Wir haben das gezeigt, was wir vorhatten. Jetzt haben wir eine sehr starke Gruppe in der Zwischenrunde”, freut man sich auf die Duelle mit Finalgegner Kachtenhausen, dem BSV Müssen ("klarer Außenseiter”) und dem FC Fortuna Schlangen ("sie sind stark und können uns ein Bein stellen”). Ziel des Post TSV bleibt logischerweise das Finale in der Lipperlandhalle.

Als Zweiter zog der TSV Horn in die Zwischenrunde ein. "Fussballerisch weiß ich, dass wir definitiv mehr können. Heute haben wir auch ohne Torwart gespielt, er möchte sich schonen und nicht in der Halle spielen. Das hat der Trainer akzeptiert, denn man muss Prioritäten setzen und unsere Priorität ist draußen, dass wir nicht absteigen im Jubiläumsjahr”, schränkte Ender Ünal sein Fazit ein, das aber sehr positiv ausfiel: "Das Schönste ist: Wir haben volles Haus gehabt, es war ein faires Turnier, es gab keine einzige Zeitstrafe. Dass es mal ein bisschen hibbelig ist und die Jungs mehr wollen, gehört zum Fußball dazu, das ist kein Frauensport. Alle verlassen gesund die Halle. Der Verkauf war auch in Ordnung, für eine Vorrunde kann man sich das gar nicht besser wünschen.” Ein Highlight war natürlich das Derby gegen den TuS Horn-Bad Meinberg, in dem man die Oberhand behielt. "Derby ist immer Derby, obwohl ich es immer meinen Jungs runterreden will, die nehmen sich das schon zu Herzen. All die Jahre davor, wo der TuS die Nummer eins hier vor Ort war, war es genau andersrum. Wir waren gut und die haben uns mit Reife und Cleverness geschlagen. Und jetzt ist es genau andersrum, wir sind älter geworden, reifer und der TuS ist jung und wild.” Nun steht der TSV in der Zwischenrunde, die man auch überstehen möchte: "Jetzt warten wir mal ab, wer kommt. Es wäre toll, wenn wir uns für die Endrunde in Lemgo qualifizieren. Aber wenn nicht, ist es auch kein Weltuntergang. Wir sind erstmal eine Runde weitergekommen und das macht mich eigentlich schon glücklich.”

Weniger glücklich waren die Protagonisten des Lokalrivalen TuS Horn-Bad Meinberg. Housseb Rassil bezog nach dem Turnier Stellung: "Es ist natürlich ein bisschen unglücklich. Wir hatten uns eigentlich schon vorgenommen, wieder eine Runde weiterzukommen dieses Jahr. Dann in dieser Hammergruppe sind Post und der TSV natürlich die Favoriten gewesen. Wir haben uns gut geschlagen. Klar wären wir gerne weitergekommen, aber am Ende des Tages ist es nicht unverdient, dass wir raus sind.” Daher soll das Aus das Team nicht aus der Bahn werfen. "Ich denke, dass das jetzt keine große Rolle spielt. Wir werden jetzt erst einmal die Feiertage in Ruhe genießen und dann denke ich, greifen wir wieder in der Vorbereitung an und probieren uns dann weiter oben zu halten.” Nach Weihnachten will man das Erlebnis Lipperlandhalle aber zumindest als Zuschauer mitnehmen, wie Rassil bestätigt: "Auf jeden Fall, wir waren letztes Jahr auch da. Umso bitterer ist es, dass man dann jetzt rausfliegt. Aber wir fahren hin, gucken uns das an und hoffen, dass wir nächstes Jahr vielleicht dabei sind”, ist die nächste Hallenrunde schon im Blick.

Ohne Punkte musste der TuS Holzhausen/Externsteine die (kurze) Heimreise antreten. Im Konzert der Großen war das Team aus der Kreisliga B seinen Gegnern letztlich nicht gewachsen, 2:22 Tore geben die Kräfteverhältnisse sehr deutlich wieder.