TSV-Abwehr als Basis für den Heimsieg

(hk). Die starke Defensive hat sich für den Türkischen SV Horn als Fundament für den Erfolg erwiesen. Dank einer überragenden Abwehrleistung wurden im Spitzenspiel die Sportfreunde Oesterholz/Kohlstädt durch einen Treffer kurz vor dem Schlusspfiff mit 1:0 besiegt. Es regnete wie aus Eimern bei einem unglaublich intensivem Fußballspiel, bei dem sich die beiden Rivalen nichts schenkten. Dass diese Partie tatsächlich stattgefunden hat, war ganz nach dem Geschmack von TSV-Cheftrainer Sedat Akcay, der bei Lippe-Kick urteilte: "Ich bin dagegen, dass Spiele ausfallen. Der Platz war spielbar." Die Hornschen konnten den Abstand auf den Spitzenreiter durch diesen Heimsieg auf zwei Punkte verkürzen und haben dazu den Bonus von zwei Nachholspielen in der Hinterhand. Das Tor des Tages fiel spät. 87 Spielminuten waren auf dem Ascheplatz im Eggestadion gespielt, als Referee Erdogan Sayan auf den Punkt zeigte. Kemal Ünal wurde zuvor im Strafraum von SF-Verteidiger Alexander Rose regelwidrig zu Fall gebracht. Cihat Keles bewies Nervenstärke und verwandelte die Kugel halbhoch ins linke Eck. Gästekeeper Björn Bergner wäre fast noch dran gewesen. Deutlich mehr Fortune hatte Bergner im ersten Spielabschnitt bei einem Strafstoß vom Gefoulten Oguzhan Keles, den er "sehr gut parierte," wie TSV-Trainer Sedat Akcay bei Lippe-Kick befand. Auch die Gäste hätten einen Elfmeter bekommen können. Unmittelbar nach dem 0:1 wurde Angreifer Maik Fehse zu Fall gebracht. Die Pfeife von Sayan blieb in dieser Szene aber stumm. Akcay, der diese Szene nicht richtig sehen konnte, meinte dazu nur: "Vielleicht war es ausgleichende Gerechtigkeit für einige strittige Szenen, die uns in Berlebeck betroffen haben." Spürbar angetan präsentierte sich der ehemalige BVB-Spieler von seiner Defensive, die taktisch diszipliniert und ungeheuer konzentriert gegen Ball und Gegner agierte. Nur ein Gegentreffer in den letzten sechs Partien sind Beleg genug, dass die Abwehr bei den Eggekickern aktuell einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellt. Stark, wie Keeper Daniel Kleinwegener zweimal als direkter Sieger im direkten Duell gegen den Sportfreunde-Stürmer hervorstach. Beeindruckend auch, wie Akteure wie Markus Oetterer, Sandro Becker, Hasan Karaduman, Emre Dikbayir, Konstantin Wittmann und Benjamin Schumacher der Abteilung Attacke den Rücken freihielten. Akcay bezeichnet diesen Mannschaftsteil als "unüberwindbaren Block." Und stellte fest: "Es ist momentan schwierig gegen diese Abwehr zu treffen." Weniger angetan war er von der Verschwendersucht seiner Offensive, die einige Tormöglichkeiten fahrlässig liegengelassen haben. Akcay bemängelte: "Wir hätten heute früher und höher gewinnen können, hätten jedoch auch verlieren können," räumte er ein. Eine Sache, die ihn richtig geärgert hat, was das offensichtliche Verhalten von einigen Gästeakteuren. Bei Lippe-Kick sagte Sedat Akcay dazu: "Benjamin Schumacher wurde von einem Spieler oder Zuschauer nach einem Zweikampf rassistisch beleidigt. Sehr gut, dass er sich davon nicht provozieren ließ und sich gut beherrscht hat." Nach Akcays-Angabe ist er auch in den letzten Partien schon rassistisch beleidigt worden. TSV Horn-Manager Ender Ünal findet ebenso deutliche Worte dazu: "Was sich die Fans und auch Ersatzspieler von denen geleistet haben, ist allerunterste Schublade. Wenn man einen Menschen wegen seiner Hautfarbe mit Sachen beleidigt, die ich hier nicht sagen will, ist das ein Asi-Verhalten." Sein Team sah er in diesem Spitzenspiel "in allen Belangen überlegen" und fügte hinzu: "Das ist die Realität. Mit solchen Sachen kann man uns nicht aus der Ruhe bringen. Die Zeiten sind vorbei, wo wir uns auf solch ein Niveau heruntergelassen haben. Es gibt ein Sprichwort im Türkischen: Wenn man im Armringen eine Hand nicht runter machen kann, sollte man diese Hand küssen." Und so ist es nach Ünals-Einschätzung auch in diesem Spiel gewesen, wo die TSV-Kicker bewiesen haben, dass "wir nicht Schönspieler sind, sondern auch kämpfen können." Und: "Man sollte nicht vergessen, dass wir jedes Wochenende deutsche Schiedsrichter haben und wir mit denen klar kommen. Die kommen aber nicht mit einem türkischen Schiedsrichter klar und haben ihn auch verbal beschimpft. So etwas gehört nicht auf den Platz," mahnte Ünal bei Lippe-Kick an. Letztlich überwog bei ihm jedoch eindeutig die Zufriedenheit über diesen Sieg. Schließlich werde "am Ende abgerechnet." Der Geschäftsmann ist lange genug im lokalen Fußball tätig, um zu wissen, dass die Saison noch lang ist und viel passieren kann. Den Sportfreunden Oesterholz/Kohlstädt wünscht er für den weiteren Saisonverlauf noch "viel Erfolg." Sportfreunde-Cheftrainer Michael Dreier (Bild rechts) hat in der ersten Halbzeit den Türkischen SV Horn als "die bessere Mannschaft" gesehen. Im zweiten Abschnitt war es nach seiner Einschätzung "sehr ausgeglichen." Klare Worte fand er für die Vorstellung des Unparteiischen: "Die letzten zehn Minuten hat der Schiedsrichter entschieden!" Zu den herben Vorwürfen der Hausherren sagte er: "Die Horner sollen in ihren eigenen Reihen schauen."

Fazit: Insgesamt hat sich der Türkische SV Horn absolut verdient durchsetzen können. Es war ein gutes Spitzenspiel zwischen zwei Teams, die voll auf Sieg spielten und sich nichts schenkten. Die Gäste enttäuschten nicht, hatten in der finalen Phase Pech beim nicht gegebenen Strafstoß.

Tor:

1:0 Cihat Keles (87. Min.)

Bild: TSV-Keeper D. Kleinwegener, er hielt heute den Kasten sauber.